Arbeiten im öffentlichen Dienst – schier unendliche Möglichkeiten

Derselbe Mann mit Schnauzbart, Hornbrille, Krawatte, Weste und Aktentasche nebeneinander in 5 verschiedenen witzigen Posen. Gleichmäßig grüner Hintergrund.

Eine sichere Anstellung und ein gutes Gehalt aber verstaubte Bürokratie und unflexible Arbeitsverhältnisse. Ist diese Vorstellung von Jobs im öffentlichen Dienst noch zutreffend?

Eins ist klar: Es gibt kaum ein Feld, in dem es so viele Einstiegs-, Ausbildungs- und Anstellungsmöglichkeiten gibt wie im öffentlichen Dienst. Mit rund 5 Millionen Beschäftigten ist er Deutschlands größter Arbeitgeber. Hierbei verteilen sich Arbeitstätige auf den Bund, die Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen sowie private Einrichtungen mit maßgeblicher öffentlicher Beteiligung.

Doch welche Berufe gibt es im öffentlichen Dienst genau? Jobsuchende können in Schulen und Universitäten, der Kinderbetreuung, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Verteidigung, dem Gesundheitswesen und in Krankenhäusern, der Finanzverwaltung, kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorgern und auch dem Umweltschutz eine Anstellung finden. Ob als Erzieher:in, Anwält:in, Informatiker:in, Stadtplaner:in, Sozialarbeiter:in, Verwaltungsfachangestellte oder Tierpfleger:in für fast jedes Jobprofil gibt es eine passende Stelle im öffentlichen Dienst.

Einstieg in den öffentlichen Dienst

Häufig führt der Weg in den öffentlichen Dienst über eine entsprechende Ausbildung oder einen Hochschulabschluss. Für manche Jobfelder gelten hierbei besondere Anforderungen, als Lehrkraft muss beispielsweise ein Referendariat nachgewiesen werden. In vielen Fällen ist es jedoch gar nicht so entscheidend, welchen Ausbildungsweg Sie gewählt haben. Viele Stellen können sowohl mit Tarifbeschäftigten als auch Beamt:innen besetzt werden, weswegen sowohl eine Hochschulausbildung als auch eine Ausbildung geeignet sein kann um ein und dieselbe Stelle zu ergattern.

Quereinstieg in den öffentlichen Dienst

Falls Sie über einen Jobwechsel nachdenken und Interesse an einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst haben ist das durchaus möglich. Egal ob mit viel oder wenig Berufserfahrung, ob jung oder schon seit mehreren Jahren in der Privatwirtschaft tätig, ein Wechsel in den öffentlichen Dienst kann sich häufig lohnen. Entscheidend sind die mitgebrachte Berufserfahrung und Qualifikationen. Gerade Wissenschaftler:innen sollten den öffentlichen Dienst abseits von privaten Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Betracht ziehen. Das einschlägige Wissen aus Studium und Forschung qualifiziert für leitende Positionen und so sind Anstellungen an Hochschulen aber auch Ministerien und Forschungseinrichtungen eine attraktive Option. Die Gehälter richten sich hier nach den Tarifverträgen des öffentlichen Diensts (TVöD oder TV-L) und den Besoldungstabellen der „Besoldungsgesetze“ des Bundes und der Länder.

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Klimaanpassungsmanager/in (m/w/d) in Kronach
(veröffentlicht: 26.7., 13:30 Uhr)

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Jobs und grüne Stellen im öffentlichen Dienst

Wie sieht es nun aber mit grünen Jobs im öffentlichen Dienst aus? Kann man im öffentlichen Dienst effektiv etwas zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 und allgemein für eine nachhaltige Gesellschaft beitragen?

Tatsächlich gibt es im öffentlichen Dienst in Deutschland eine Vielzahl von Jobs, die direkt oder indirekt mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Hier sind einige Beispiele:

  • Umweltplaner:innen
  • Klimaschutzmanager:innen
  • Energie- und Ressourcenmanager:innen
  • Verkehrsplaner:innen
  • Landschaftsarchitekt:innen
  • Naturschutzfachkräfte
  • Abfallwirtschaftsexperte:innen
  • Ökologischer Landbauberater:innen
  • Energietechniker:innen

Diese Jobs werden bei verschiedenen öffentlichen Institutionen wie Kommunen, Landkreisen, Bundesbehörden oder Umweltministerien angeboten.

In einem Landratsamt zum Beispiel müssen Bauvorhaben in Einklang mit dem Umweltschutz und Umweltvorlagen geplant werden. Hierfür benötigt es sowohl Beschäftigte in der Verwaltung als auch Personen mit technischen Berufshintergründen. In der Stadtverwaltung kann man maßgeblich die Nachhaltigkeit der eigenen Stadt beeinflussen. So werden hier nicht nur der Erhalt von bestehenden und die Planung von neuen Grünflächen konzipiert, sondern auch Strategien für eine resiliente Anpassung an kommende Klimabedingungen geschaffen.

Neben der ökologischen Nachhaltigkeit werden aber auch Mitarbeiter:innen gesucht, die für eine gesunde Umwelt arbeiten. Sehr konkret wird es in den verschiedenen Umweltämtern. Hier wird darauf geachtet, dass unsere lebensnotwendigen Ressourcen – Wasser, Luft, Boden – lokal umweltverträglich genutzt werden und auch der Schutz der Gesundheit der Menschen steht im Vordergrund.

Es ist also durchaus möglich, verschiedenste Jobs mit Umweltbezug im öffentlichen Dienst zu finden und sogar sehr direkt an einer gemeinsamen nachhaltigen Zukunft mitzuarbeiten. Und damit nicht genug, die Herausforderungen unserer Zeit bringen immer neue Fachkräfte und bislang unbekannte Positionen hervor, die in der Zukunft sicherlich auch im öffentlichen Dienst eine große Rolle spielen werden.

Anhand von drei konkreten Beispielen möchten wir Ihnen aufzeigen welche unterschiedlichen Jobprofile ihnen im öffentlichen Sektor begegnen können.

Klimaschutzmanager:in für die Gemeinde

Viele Städte und Gemeinden sehen sich mit der konkreten Umsetzung der Klimaziele konfrontiert. Hier fehlt es häufig noch an qualifizierten Fachpersonal und Städte reagieren indem sie seit kurzer Zeit immer häufiger Klimaschutzmanager:innen einstellen.

Aufgabenschwerpunkte:

  • Stärkung von Klimaschutzbelangen in der Stadtentwicklung
  • Entwicklung von Finanzierungs- und Teilhabemodellen für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
  • Projektentwicklung und -management, insbesondere Planung, Koordinierung und fachliche Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes,
  • Aufbau und Betreuung von Akteurs-Netzwerken, lokal und regional
  • Ausrichtung und Durchführung von Aktionen, Kampagnen und Wettbewerben,
  • Beratung und Mitarbeit bei der Entwicklung von Leitlinien, Qualitätszielen und Klimaschutzstandards,
  • Ansprechpartner für Handwerk, Architekt:innen, Bürger:innen
  • Durchführen von Fortbildungsveranstaltungen
  • Öffentlichkeitsarbeit.

Qualifikationen:

Einschlägiges Hochschulstudium in den Bereichen Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit z.B. in den Fachrichtungen Architektur, Umweltingenieurwesen, Umwelttechnik, Ökosystemmanagement, Umweltwissenschaften

Arbeiten im Umweltbundesamt

Hier wird direkt an der Schnittstelle von Umweltforschung und Politik gearbeitet. Das Umweltbundesamt (UBA) bietet eine Vielzahl von Aufgabenfeldern. Beispielhaft wird hier zu Schadstoffen in Elektronikgeräten geforscht, die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft hin zu einer zirkulären Ökonomie behandelt oder der Schutz von Wasser, Luft und Boden vorangetrieben.

Für ein Projekt zu Circular Economy am Beispiel von Elektronikgeräten wird zum Beispiel ein ganzes Projektteam aus wissenschaftlichen Mitarbeitenden gesucht. Neben den inhaltlichen und organisatorischen Aspekten des Forschungsprojektes sind verschiedenste Aufgaben Teil des Projekts. Hierzu gehören:

  • fachliche Austauschtreffen
  • Politikberatung und Transfer in die Öffentlichkeit
  • Austausch und Vernetzung mit europäischen und internationalen Partner:innen
  • Koordinieren und Schreiben von wissenschaftlichen und sonstigen Beiträgen
  • Qualifikationen:

    Einschlägiges Hochschulstudium in den Bereichen Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit. Je nach Projekt und Aufgabenbereich Kenntnisse in wissenschaftlichen und politischen Diskursen. Je nach Position verschiedene weitere Hard- und Softskills.

    Forstwissenschaftler:innen im öffentlichen Dienst

    In der Forstwirtschaft arbeiten Forstingenieur:innen und Forsttechniker:innen aber auch Forstwirtschaftler:innen und Wildbiolog:innen. Wälder in öffentlicher Hand sind häufig nicht auf Profit ausgerichtet und dienen der Erholung der Bevölkerung und dem Schutz von Wasser-, Boden-, Klima- und Natur. Städte bieten Jobsuchenden mit unterschiedlichen Kenntnissen die Möglichkeit im regionalen Raum ökologische aber auch soziale Nachhaltigkeitsziele aktiv umzusetzen.

    Je nach Jobprofil kümmern sie sich selber aktiv oder aber koordinieren verschiedene Tätigkeitsbereiche. Konkrete Aufgabenfelder umfassen beispielsweise:

    • Biotop- und Landschaftspflege, Kulturpflege, Baumpflanzungen, Jungbaumbeschaffung u. Jungbaumwässerung
    • Holzernte
    • Kontrolle und Erfassung von Biotopen, Abnahme und Dokumentation von Pflegemaßnahmen
    • Bearbeitung von Bürger:innenanfragen
    • Zusammenarbeit mit regionalen Dienstleister:innen und Unternehmen
    • Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit

    Qualifikationen:

    Abgeschlossenen Ausbildung  oder Hochschulstudium u.a. in den Bereichen Gartenbau, Forstwirtschaft, Landschaftspflege, Naturschutz. GgF. Befähigung für den gehobenen Forstdienst

    Vorteile und Besonderheiten im öffentlichen Dienst

    • Geregelte und flexible Arbeitszeitmodelle
    • Strukturiertes Gehalt nach Tarifverträgen
    • Jobsicherheit (auch abseits von einer Verbeamtung)
    • Gute Versicherungskonditionen
    • Diverse Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

    Stellen im öffentlichen Dienst sind essentiell für die Instandhaltung unseres Gemeinwesens und somit ein sinnstiftender Job für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Entgegen der Vorstellung von starren Arbeitszeiten, die im Büro abgesessen werden müssen, bietet der Staatsdienst mittlerweile unterschiedliche Arbeitsmodelle, die sich an die Lebensrealitäten ihrer Angestellten anpassen sollen.

    So ermöglichen Teilzeitstellen, mobiles Arbeiten oder auch Blockmodelle (Aufteilung der Altersteilzeit in eine Arbeitsphase mit anschließender Freistellungsphase) eine bessere Verknüpfung von Privat- und Arbeitsleben. Etwa die Betreuung von Kindern, Pflege von Angehörigen oder Remote-Arbeiten ist so im öffentlichen Dienst durchaus möglich. Und falls Sie einmal den Wunsch nach Abwechslung hegen: Auch das Eintauchen in internationale Politikarbeit ist möglich. Als sogenannte „zugewiesene Beschäftige“ (second staff) können Angestellte des Bundes für einen gewissen Zeitraum an internationale Organisationen (wie die Vereinten Nationen oder die EU-Kommission) entsandt werden. Neben der unverändert fortlaufenden Bezahlung erhalten Sie hier meistens sogar noch zusätzliche Tagessätze für ihren Einsatz.

    Was verdient man im öffentlichen Dienst?

    Neben einer sicheren Bezahlung, die sich nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes bzw. den Besoldungstabellen der Besoldungsgesetzte richtet und bereits leistungsabhängige Aufstiegschancen bietet ((§ 17 Abs. 2 TVöD) werden auch gesonderte Leistungsprämien ausgezahlt. Über diese entscheiden die jeweiligen Arbeitgeber:innen um somit den Einsatz der Beschäftigten zu honorieren. Sowohl Beschäftigte als auch Verbeamtete fallen unter diese Regelung.

    Angestellte im öffentlichen Dienst werden in eine von insgesamt 15 Entgeltgruppen (E1 bis E15) eingeteilt. Für Beamt:innen gelten Besoldungsgruppen (A3 bis A16). Diese richten sich nach dem Qualifikation der Beschäftigten. Zusätzlich gibt es in jeder Gruppe verschiedene Stufen, die sich hauptsächlich an der Berufserfahrung orientieren. So sind bei Tarifbeschäftigten die Gruppen eins bis vier für ungelernte Arbeitskräfte gedacht, während man einen Masterabschluss benötigt, um in eine der drei obersten Gehaltsgruppen eingeordnet zu werden.

    Ein zweiter Faktor der das ausgezahlte Gehalt beeinflusst berechnet sich anhand der gesammelten Berufserfahrung. Sechs Stufen, zwischen (Stufe 1) keiner Berufserfahrung und (Stufe 6) mehr als 15 Jahre Berufserfahrung, entscheiden über den möglichen Verdienst. So erhält eine Angestellte in der Entgeltgruppe 12 rund 3.750€ im Ersten und knapp 6.000€ nach 15 Jahren Berufserfahrung (Stand 2022).

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