Karriere in der Energiewende und Verkehrswende
Sonnige Aussichten für den Arbeitsmarkt Energie- und Verkehrswende
Die Energiewende kommt zwar bei weitem nicht schnell genug voran - das Ziel, die Klimaerwärmung auf 1,5° zu begrenzen wird immer schwieriger zu erreichen - aber die Veränderungen in der Energiewirtschaft und auch im Verkehrssektor, haben schon jetzt den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Jobs in der Kohlewirtschaft und Kohleverstromung haben keine Zukunft mehr. Dafür sind viele neue Arbeitsplätze in den Erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und der Elektromobilität entstanden.
Solarjobs, Windjobs und Jobs in der Elektromobilität
Innerhalb des Arbeitsmarktes gibt es Verschiebungen: Solarjobs - vor allem in der Photovoltaik sind zurückgegangen; gleichzeitig sind neue Windjobs entstanden. Auch Jobs bei Anbietern von Speichertechnologien, Elektromobilität oder Sektorenkopplung legen deutlich zu. Da z.B. bei Netzbetreibern und Stadtwerken große Menden Daten nahezu in Echtzeit verarbeitet werden müssen, spielen IT-Jobs ein große Rolle. Aktiv sind hier auch zahlreiche Startups, die als Dienstleister diese Herausforderungen meistern können. Informatiker:innen, Softwareentwickler:innen und Programmierer:innen sind sehr gefragt.
Der klimagerechte Umbau des Energiesystems wird nicht mehr nur durch Stromerzeugungtechnologien angetrieben. Themen wie Netzintegration, Speicher und Sektorenkopplung werden immer wichtiger. Und das nicht nur im Stromsektor, sondern auch im Wärme- und Verkehrssektor. Energieeffizienz ist auf einmal nicht mehr nur ein betriebswirtschaftliches Thema, sondern wird auch ein Klimaschutzthema.
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Technisch geprägte Berufe dominieren
Spitzenreiter bei den gesuchten Fachrichtungen sind im Energiebereich die technisch orientierten Qualifikationen. Ingenieur:innen in ihren verschiedenen Ausprägungen sowie IT-Spezialist:innen werden dauerhaft gesucht und diese Qualifikationen versprechen gute Karrieremöglichkeiten.
Aber es sind nicht nur die Ingenieur:innen, die die Energie- und Verkehrswende voranbringen. Mechatroniker:innen und Elektriker:innen spielen eine ebenso entscheidende Rolle. Die neuen Anlagen müssen installiert und die älteren gewartet werden. Auch der/die private Hausbesitzer:in kann sehen, dass die Elektroinstallationsfirma nun auch die PV-Anlage im Angebot hat oder das SHK-Unternehmen nun auch die Heizungsanlage mit einer Solarthermieanlage erweitern kann.
Elektromobilität nur ein Teil der Verkehrswende
Der Verkehrssektor ändert sich bereits heute. Im Straßenverkehr lag der Fokus bei den Antrieben auf Effizienz von Verbrennungsmotoren. Die erreichten Effizienzsteigerungen wurden jedoch durch größere und schwerere Fahrzeuge sowie mehr gefahrene Strecke wieder zunichte gemacht („Rebound-Effekt“). Inzwischen ist der Siegeszug der Elektromobilität nicht mehr zu stoppen. Hersteller wie Tesla haben den Markt aufgewirbelt und inzwischen stellen auch deutsche Autobauer ihre Flotten um.
Die Verkehrswende ist viel mehr als nur der Ersatz von Autos mit Verbrennungsmotoren durch solche mit Elektromotoren. Der Wechsel von Antriebstechnologien bei Autos ist nur ein kleiner Teil der Transformation. Während im ländlichen Raum das eigene Auto für viele wegen unzureichenden ÖPNV-Netzen und langen Strecken unverzichtbar ist, gibt es in Städten sehr viel mehr Möglichkeiten, Mobilität auch ohne eigenes Autos zu erreichen. Kurze Wege, Carsharing-Angebote, gutes ÖPNV-Netz, gute Fahrradinfrastruktur und gute Infrastruktur für Fußgänger:innen können in Städten sehr gute Anreize bieten, auf das eigene Auto zu verzichten.
In Zukunft werden Jobs für klassische Motoreningenieur:innen weniger wichtig werden, dafür werden Ingenieur:innen für Leistungselektronik, Speichertechnologien und Ladeinfrastruktur gefragter. Aber nicht nur bei den Kfz sind elektrische Antriebe im Kommen, E-Bikes und Pedelecs krempeln den Fahrradmarkt um und lassen neue Jobs entstehen. Gleichzeitig ermöglichen sie es mehr Menschen, das Fahrrad (auf längeren Strecken) zu nutzen, sei es auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit oder zum Lastentransport. Dies fordert dann Städte und Kommunen – oft im Einklang mit ihren Klimaschutzkonzepten – entsprechende Infrastruktur zu planen, zu integrieren und zu bauen. Ein spannendes Arbeitsfeld für Verkehrsplaner:innen und Geograf:innen, die mit sich verändernden Verkehrsströmen im Spannungsfeld Fußgänger:innen-Radfahrer:innen-ÖPNV-PKW arbeiten.
Querschnittsthemen erfordern interdisziplinäres Denken und Handeln
Das Stellenprofil „Klimaschutzmanager:in“ ist in den vergangenen Jahren immer präsenter geworden. Durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums können Städte und Kommunen kommunale Klimaschutzprojekte – mit entsprechendem Personalbedarf – besser umsetzen. Gefördert werden dabei oft Energieeffizienzmaßnahmen in Haushalten und Gewerbe, inzwischen ist aber auch der Verkehr in den Fokus gerückt.
Eine andere interessante Berufsgruppe ist die der Landschaftsplaner:innen und Stadtplaner:innen. Planungs- und Gutachterbüros suchen händeringend Raumplaner:innen mit exzellenten floristischen und vor allem faunistischen Kenntnissen. Die gute Auslastung der Büros hat auch mit der Energiewende zu tun: Windparks und Solaranlagen auf Freiflächen erfordern fundierte Bestandsaufnahmen von Pflanzen- und Tierwelt und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen, eines der Hauptbetätigungsfelder von Landschaftsplaner:innen.
Jobmotor Energiewende
Der Arbeitsmarkt Energie- und Verkehrswende wird sich auch in den kommenden Jahren als krisenfest zeigen. Solange der politische Wille untermauert von Klimawissenschaftler:innen – aber auch getrieben durch Bewegungen wie Fridays for Future – pro-Wende bleibt oder die Lösungen aus wirtschaftlichen Gründen zum Selbstläufer werden.